Dieser Artikel gehört zur Artikelserie über das Paretoprinzip.
Im letzten Artikel habe ich beschrieben, wie man ein Paretodiagramm mit Microsoft Excel erstellt. Diesmal geht es darum, wie man das gleiche mit der Web-Anwendung Google Tabellen erreicht.
Google Tabellen gehört zum Office-Paket von Google, das man mit einem Google-Account kostenlos nutzen kann. Google Tabellen bietet weniger Funktionen als das Office-Paket von Microsoft, benötigt aber nur einen Browser und unterstützt die simultane Bearbeitung von Dokumenten durch mehrere Anwender.
Ich bediene mich hier des gleichen Beispiels wie in dem Artikel zu Microsoft Excel. Wieder erfassen wird unsere Daten in unserem Tabellenblatt:
Gründe für Beschwerden über das Callcenter
Der erste Schritt dazu besteht darin, die Tabelle komplett zu markieren also auch die Überschrift. Danach kann über den Menüpunkt Daten/Bereich sortieren… der Sortierdialog aufgerufen werden. Hier ist es wichtig, den Haken bei Daten mit Kopfzeile zu setzen, nach der Anzahl zu sortieren und die absteigende Reihenfolge (Z->A) auszuwählen. Über einen Klick auf den Button Sortieren führt die Google Tabellenkalkulation dann die Sortierung durch.
Sortieren der Daten nach absteigender Häufigkeit
Die Anzahl der kumulierten Beschwerden ist für die erste Beschwerde wieder die Anzahl dieser Beschwerden. Hier gibt es ja noch nichts zu kumulieren. Die Zelle D6 wird daher mit der Formel =C6 gefüllt.
Die kumulierten Werte der nachfolgenden Gründe bestehen dann immer aus der Summe der Beschwerden zu diesem Grund und der Summe der Beschwerden der vorhergehenden Gründe. Die Zelle D7 wird folgerichtig mit der Formel =C7+D6 gefüllt, die Zelle D8 enthält die Formel =C8+D7 et cetera. Die Google Tabellenkalkulation ist aber so schlau und passt die Formeln automatisch für uns an, wenn die die Formel aus der Zelle D6 einfach bis zur Zelle D15 herunterziehen.
Die absoluten kumulierten Werte haben wir nun berechnet, also bleiben noch die relativen übrig. Diese sind jeweils der Quotient aus dem Wert in der Spalte D und der Summe aller Beschwerden in der Zelle D15.
Die Formel in der Zelle E6 lautet daher =D6/D$15, also 2501/5096. Auch diese Formel ‚ziehen‘ wir wieder bis zur Zelle E15 herunter. Durch das $ vor der 15 weiß die Google Tabellenkalkulation, dass das eine ‚feststehende‘ Zelle ist und passt daher beim ‚Herunterziehen‘ nur jeweils die Zeile des ersten Wertes an. Die Zelle D11 enthält dadurch beispielsweise die Formel =D11/D15. Auch hier ist das Vorgehen also wieder gleich zu dem bei Microsoft Excel.
Die kumulierten Werte für das Paretodiagramm
Wir markieren zuerst die Beschriftung für die horizontale Achse, die x-Achse.
Die erste Datenreihe des Paretodiagramms: die Beschwerdegründe
Nun klicken wir in der Google Tabellenkalkulation das Icon Diagramm einfügen… an.
Ein Diagramm in der Google Tabellenkalkulation einfügen
Wenn Sie die Datenreihen mit einer Legende versehen wollen, setzen Sie bitte einen Haken bei Zeile 5 für Kopfzeilen verwenden.
Über das Gitter-Symbol im Bereich Daten – Bereiche auswählen … (rot markiert) lassen sich die einzelnen Datenreihen auswählen und hinzufügen.
Datenbereiche in der Google Tabellenkalkulation auswählen
Fügen Sie als nächstes den Bereich für die Anzahl der Beschwerden hinzu, also den Bereich C5:C15.
Der Dialog mit den ausgewählten Datenreihen in der Google Tabellenkalkulation
Auswahl der Datenreihen für das Paretodiagramm
Nachdem Sie alle drei Datenreihen eingefügt haben, klicken Sie auf Ok. Wählen Sie dann in der Registerkarte Diagramme unter dem Typ Linie das Diagramm mit der Kombination aus Balkendiagramm undLiniendiagramm aus und klicken dann auf Einfügen.
Auswahl des Diagrammtypen für das Paretodiagramm
Das ‚rohe‘ Paretodiagramm
Klicken Sie nun auf die rote Datenreihe, um diese zu selektieren und wählen dann aktivieren dann über das Icon ganz rechts die Anzeige der rechten Achse. Dadurch lässt sie die Paretokurve dann deutlich erkennen.
Sie können durch den Klick auf eine Datenreihe auch andere Darstellungsoptionen ändern, beispielsweise die Farbe einer Säule oder Linie.
Aktivieren der rechten Achse für die Kumulierte Häufigkeit
Dieser Artikel ist Teil einer Serie zum Paretoprinzip. Den nächsten Teil finden Sie hier.
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