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Die Anwendung des Paretoprinzips

Dieser Artikel gehört zur Artikelserie über das Paretoprinzip.

Das Paretoprinzip ist in der Anwendung nicht schwierig und folgt dem immer gleichen Muster. Was sich ändert, sind die zu untersuchenden Sachverhalte. In diesem Artikel möchte ich die praktische Anwendung des Paretoprinzips vorstellen.

Die Anwendung des Paretoprinzips läuft in folgenden Schritten ab:

  1. Formulieren einer Hypothese, dass das Paretoprinzip im vorliegenden Fall angewendet werden kann, also ein Ungleichgewicht zwischen Input und Output, Aufwand und Ertrag oder Ursache und Wirkung vorliegt. Man sagt dann auch, dass eine Pareto-Verteilung vorliegt.
  2. Beschaffung von quantitativen Daten zur Auswertung (Zahlen).
    Die zu untersuchenden Größen müssen entweder direkt in Form von numerischen Werten vorliegen oder anhand einer Skala darin umgewandelt werden (z. B. Bewertung der Kundenzufriedenheit auf einer Skala von 1-10).
  3. Durchführung einer Pareto-Analyse.
  4. Ableitung von Handlungsoptionen aus den Daten.
    Welche Schlüsse können nun aus der Erkenntnis gezogen werden, dass das Paretoprinzip im untersuchten Fall gilt? Wie können die 20%-Ursachen gefördert werden, die zu 80% der Wirkung führen? Wie können die 80% der Ursachen eliminiert werden, die zu 20% der Wirkung führen?
  5. Auswahl und Umsetzung einer Handlungsoption.
    Welche Handlungsoption ist die geeignetste im vorliegenden Fall? Mit welchen Vor- und Nachteilen sind die einzelnen Optionen verbunden? Welche Seiteneffekte sind vorhanden?


Das Paretoprinzip lässt sich also nur dort präzise anwenden, wo die zu untersuchenden Abhängigkeiten sich quantifizieren lassen.

Wenn nicht quantifizierbare Effekte untersucht werden sollen, kann man zwar keine Pareto-Analyse durchführen, aber dennoch unter der Annahme, dass eine Pareto-Verteilung vorliegt, über das Problem nachdenken. Man geht also einfach bei einem Sachverhalt von einer nichtlinearen Verteilung von Ursache und Wirkung bzw. Input und Output aus statt von einer linearen. Hier ist allerdings meist einiges an Denkarbeit erforderlich, da man sich ja nicht durch Daten leiten lassen kann. Die grobe Einschätzung von Abhängigkeiten kann aber dennoch nützlich sein kann.



Dieser Artikel ist Teil einer Serie zum Paretoprinzip. Den nächsten Teil finden Sie hier.

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