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Humanistische Psychologie

Um die Mitte des 20. Jahrhunderts herum war eine Kluft entstanden zwischen den Psychologen, die dem Behaviourismus anhingen, und den Psychologen, die der Psychoanalyse die dominierende Rolle zugestanden.

In dieser Situation entstand die Humanistische Psychologie. Sie geht davon aus, dass Menschen von Natur aus gut sind, über einen freien Willen verfügen, um Entscheidungen zu treffen und ein Bedürfnis danach haben, das Beste aus sich zu machen.

Der humanistische Psychologe fragt nicht danach, was sein Patient für Probleme hat, sondern er fragt danach, was ihn 'besser' macht.

Wichtige Vertreter dieser neuen Schule der Psychologie waren Abraham Maslow und Carl Rogers. Maslow entwickelte seine berühmte Bedürfnispyramide (Bedürfnishierarchie).

Bei der Bedürfnispyramide handelt es sich um ein Modell aufeinander aufbauender Bedürfnisse. Ein Mensch kann die Pyramide erst dann 'hochklettern', wenn die Bedürfnisse der Stufe, auf der er sich gerade befindet, zum Großteil (nicht zwingenderweise vollständig!) befriedigt sind.

Die Maslowsche Bedürfnispyramide umfasst folgende fünf Stufen:
  • Grund- oder Existenzbedürfnisse
  • Sicherheit
  • Sozialbedürfnis
  • Anerkennung und Wertschätzung
  • Selbstverwirklichung

Wenn ein Mensch die fünfte Stufe erreicht hat, hat er nach Maslow sein einzigartiges Potential ausgelebt und kann ein glückliches und erfülltes Leben führen.

Die Maslow'sche Bedürfnispyramide ist allerdings nicht unumstritten.

Carl Rogers ist vor allem dafür bekannt, dass er die Klientenzentrierte Gesprächstherapie entwickelte. Seine Ideen werden auch heute noch bei psychologischen Therapiegesprächen angewendet.

Die Kritik, die an der Humanistischen Psychologie geübt wird, liegt vor allem darin, dass sie einer experimentellen Verifikation nur schwer zugänglich und eher eine Philosophie ist.

Die Humanistische Psychologie wurde später weiterentwickelt zur Positiven Psychologie, deren bekanntester Vertreter wohl Martin Seligman ist.

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