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Smart Home mit Homematic IP

Ich schrieb vor drei Wochen über ein Problem mit der Wärmeversorgung in meiner neuen Wohnung und die 'damals' getroffenen Sofortmaßnahmen. Inzwischen hat sich die Lage deutlich entspannt. Nichtsdestotrotz möchte ich auf potenzielle derartige Vorfälle (zum Beispiel falls es mal draußen so richtig kalt werden sollte) besser vorbereitet sein und habe mir dazu etwas überlegt.

Das erste Problem, das ich angegangen bin, ist eine bessere Überwachung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit in jedem Raum.

Meine NetAtmo-Wetterstation ist nur auf maximal vier Innensensoren aufrüstbar und das reicht nicht aus für meine Anforderungen. Also habe ich nach Alternativen gesucht und bin dabei auf das Homematic IP-System von ELV-/eQ-3 gestoßen. Dieses System bietet aber nicht nur verschiedene Sensoren, sondern auch eine Reihe von Aktoren, die sich damit kombinieren lassen. Also habe ich im ersten Schritt alle Räume mit kombinierten Temperatur- / Luftfeuchtigkeitssensoren und auch mit Tür- / Fensterkontakten ausgestattet (um versehentlich nicht geschlossene Fenster leichter zu bemerken).

Was mich gewundert hat, war allerdings, dass die baugleichen Sensoren, wenn sie nebeneinander liegen,  nicht die gleichen Messwerte anzeigen. Die Temperaturabweichung lag bei bis zu 0,4 Grad, die Unterschiede in der Messung der relativen Luftfeuchtigkeit bei bis zu zwei Prozentpunkten. Die anderen Temperaturmessgeräte (NetAtmo, Bosch PTD1 Thermodetektor, elektronische Thermometer / Hygrometer, 'analoge' Thermometer), die ich eigentlich als 'Referenz' vorgesehen hatte, wiesen ebenfalls ziemliche Unterschiede in den angezeigten Werten auf. Ich denke aber, dass letztlich weniger die absoluten Werte von Bedeutung sind, sondern eher ihre Veränderung über die Zeit.

Die Sensoren waren schon mal gut, doch ich wollte neben dem Messen auch besser handeln können. Also habe ich mich auch mit der Frage beschäftigt, wie ich im Bedarfsfall noch zuheizen kann, wenn die Zentralheizung an ihre Grenzen gelangen sollte. Dabei bin ich auf Infrarotheizungen gestoßen. Diese geben überwiegend Infrarot-Strahlung ab, die Objekte (Möbel, Wände, Personen) erwärmt, jedoch weniger die Luft, wie dies bei konventionellen Heizungen (z. B. Heizlüfter, Radiatoren, etc.) der Fall ist. Die Infrarotheizungen werden allerdings im Internet kontrovers diskutiert. Die einen halten sie für teuer und ineffizient im Betrieb, während die anderen sie als gute Lösung sogar für die vollständige Heizung von ganzen Gebäuden propagieren. Da ich jedoch nur im Bedarfsfall zuheizen möchte, bin ich das überschaubare Risiko eingegangen und habe mir erst mal testhalber ein 600 Watt-Infrarotheizpanel mit Standfüßen bestellt.

Die Infrarotheizelemente zeichnen sich dadurch aus, dass sie meist nur binär angesteuert werden (keine Leistung oder volle Leistung) und man die Heizleistung daher über das Ein- und Ausschalten steuert. Praktischerweise gibt es für das Homematic IP-System auch Schaltsteckdosen mit integrierter Verbrauchsmessung. Ich habe mir daher zum Infrarotheizpanel, das ich im Wohnzimmer platziert habe, noch eine Homematic IP-Schaltsteckdose geholt und den Fensterkontakt, das Raumthermostat, die Schaltsteckdose und das IR-Heizpanel in der Homematic IP-App zu einem System kombiniert, mit dem jetzt, gesteuert über konfigurierbare Heizprofile in Abhängigkeit von der Raumtemperatur und des Fensterzustandes (offen/geschlossen) bei Bedarf zugeheizt werden kann. Das brauche ich zwar im Moment nicht wirklich, aber nichtsdestotrotz habe ich damit schon herumgespielt. Dank der Verbrauchsmessung weiß ich auch, wie viele Kilowattstunden und Euro ich für das elektrische Heizen ausgegeben habe.

Weiterhin habe ich noch an den beiden 'konventionellen' Heizkörpern, die am gleichen niedrig temperierten Heizungskreislauf wie die Fußbodenheizung angeschlossen sind, die 'dummen' Thermostatköpfe durch 'schlaue' von Homematic IP ersetzt. Ich kann aufgrund der geringen Vorlauftemperatur zwar keine großen zeitgesteuerten Temperaturabsenkungen vornehmen, doch zumindest werden diese Heizkörper nun über die Raumtemperatur statt die Temperatur im Thermostatkopf geregelt.

Bisher liegt der Fokus meines Homematic IP-Systems bei der Regulierung der Raumtemperatur, doch vielleicht werde ich zukünftig noch weitere sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten dafür finden. Meine  Leuchmittel werden allerdings bis auf weiteres über das Philips Hue-System gesteuert,

Ich stehe jetzt noch ziemlich am Anfang meiner Erfahrung mit Homematic IP, doch ich werde hier sicherlich das eine oder andere zu dem Thema verbloggen. Stay tuned...



#smarthome


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