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Der Prozessbegriff von ITIL

Der Begriff Prozess wird heutzutage viel verwendet und wir haben oft eine unklare Vorstellung davon. Er hat aber eigentlich immer irgend etwas mit Veränderung zu tun, er ‚macht‘ etwas mit einer Sache, so dass sie danach ‚anders‘ ist.

In der IT Infrastructure Library (ITIL®) sind Prozesse von zentraler Bedeutung. In jedem der fünf ITIL Lifecycle-Bücher findet man dazu folgende Erklärung:
Ein Prozess ist ein strukturierter Satz an Aktivitäten, mit deren Hilfe ein bestimmtes Ziel erreicht werden soll. Ein Prozess wandelt einen oder mehrere definierte Inputs in definierte Outputs um.
Prozesse verwandeln Inputs in Outputs

Im Prinzip deckt sich die Definition von Prozessen in ITIL also mit der umgangssprachlichen Vorstellung. Jedoch deuten die Begriffe strukturiert, Ziel und definiert an, dass es sich nicht um Ad-hoc-Prozesse handelt, sondern diese wohl durchdacht und gut geplant sind.

Neben der Tatsache, dass sie zur Erreichung von spezifischen Ergebnissen designt werden, zeichnen sich Prozesse in ITIL auch dadurch aus, dass sie messbar sind (hinsichtlich Fortschritt, Compliance, Effektivität und Effizienz). Und was messbar ist, kann man steuern und verbessern. Natürlich sollen Prozesse auch dokumentiert sein, schon allein, damit sie zuverlässig wiederholbar sind. Auch klar ist, dass Prozesse zur Umsetzung ihrer Aktivitäten Ressourcen und Fähigkeiten benötigen und durch bestimmte ‚Trigger‘ ausgelöst werden. Ihr Output wird dann von einem ‚Kunden‘ abgenommen.

Da Prozesse nicht im luftleeren Raum funktionieren, sondern in ein großes Ganzes eingebunden sind, muss ein besonderes Augenmerk auf ihre Schnittstellen gerichtet werden. Nur wenn diese gut aufeinander abgestimmt sind, läuft es ‚rund‘.

Das ITIL Framework definiert im Moment 37 verschiedene Prozesse, die über alle fünf Lebenszyklusphasen verteilt sind.

Da ITIL keine Prozesse ‚vorschreibt‘, steht es im Ermessen jeder einzelnen anwendenden Organisation, wie sie ihre Prozesse definiert und welche sie aus dem ITIL-Framework übernimmt. ITIL ermuntert explizit dazu, auf dem aufzubauen, was man schon hat und es weiter zu entwickeln (adopt and adapt). Eine Organisation muss also, wenn sie ITIL ‚einführt‘, nicht ihre bisherigen Prozesse ‚wegwerfen‘.

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