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Kognitive Psychologie

In der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts stellte sich heraus, dass die Ideen der Behaviouristen den Prozess des Lernens nur unzureichend beschreiben.

Man begann, genauer zu untersuchen, wie Menschen lernen, denken und sich erinnern. Dieser Zweig der Psychologie wurde Kognitive Psychologie genannt.

Besondere Bedeutung erlangten die Forschungen der beiden Psychologen Jean Piaget und Lew Semjonowitsch Wygotski. Jean Piaget konzentrierte sich auf den Entwicklungsprozess bei Kindern bis hin zum Erwachsenenalter. Er entwickelte dabei die Theorie, dass sich die Entwicklung über vier Stadien erstreckt. Piaget gewann seine Erkenntnisse durch viele Experimente, unter anderem mit seinen eigenen Kindern. Die vier Stadien, die Piaget formulierte, sind:

  • Sensomotorische Intelligenz (0–2 Jahre)Erwerb von sensomotorischer Koordination, praktischer Intelligenz und Objektpermanenz ohne interne Repräsentation.
  • Präoperationale Intelligenz (2–7 Jahre)Erwerb des Vorstellungs- und Sprechvermögens; gekennzeichnet durch Realismus, Animismus und Artifizialismus (Egozentrismus); Fähigkeit zur Unterscheidung zwischen belebt und unbelebt.
  • Konkret-operationale Intelligenz (7–12 Jahre)Erwerb von Dezentrierung, Reversibilität, Invarianz, Seriation, Klasseninklusion und Transitivität
  • Formal-operationalen Intelligenz (ab 12 Jahre)Erwerb der Fähigkeit zum logischen Denken und der Fähigkeit, Operationen auf Operationen anzuwenden.
Die Theorie von Piaget ist sehr bedeutsam, allerdings nicht völlig frei von Kritik.

Lew Semjonowitsch Wygotski war vielseitig tätig und beschäftigte sich unter anderen mit der Rolle der Interaktion zwischen Eltern und Kind für die geistige Entwicklung des Kindes. Eine seiner Ideen war, dass die gezielte Schaffung von Lernanreizen es einem Kind ermöglichen kann, seine Fähigkeiten auszuweiten. Die Eltern und Lehrer sollten dann in der Konsequenz dem Kind gewissermaßen 'Gerüste' bauen, an denen seine geistigen Fähigkeiten wachsen können.

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