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Priorisierung von Aufgaben im Unternehmen

Über die Priorisierung von Aufgaben ist schon sehr viel geschrieben worden, angefangen bei der von Stephen R. Covey in seinem Klassiker Die 7 Wege zur Effektivität: Prinzipien für persönlichen und beruflichen Erfolg* (im Original: The Seven Habits of Highly Effective People*) populär gemachte Eisenhower-Matrix, David Allen's Buch Wie ich die Dinge geregelt kriege: Selbstmanagement für den Alltag* (im Original: Getting Things Done: How to achieve stress-free productivity*) und natürlich in den Büchern des deutschen Zeitmanagement-'Papstes' Lothar Seiwert. Darüber hinaus gibt es noch etliche weitere Menschen, die über die Priorisierung von Aufgaben nachgedacht und geschrieben haben.

Einen interessanten Ansatz fand ich im Buch Profit First: A Simple System To Transform Any Business From A Cash-Eating Monster To A Money-Making Machine (English Edition)* des Serial Entrepreneurs Mike Michalowicz, der auch die beiden für Unternehmer sehr lesenswerten Bücher The Toilet Paper Entrepreneur (English Edition)* und The Pumpkin Plan: A Simple Strategy to Grow a Remarkable Business in Any Field* geschrieben hat.

Michalowicz schlägt vor, die Tätigkeiten im Unternehmen anhand der drei Kriterien Einnahmen, einen Kunden 'glücklich machen' und wiederholbare Systeme schaffen zu priorisieren. Der Autor sieht die Priorisierung von Aufgaben primär unter dem Aspekt der Gewinnsteigerung des Unternehmens. Er hat dazu die folgende achtstufige Rangliste für die Priorisierung von Aufgaben entwickelt:

  1. Ein wiederholbares System schaffen, dass Einnahmen in den nächsten 60 Tagen generiert und Kundennutzen hat (z. B. Design einer Webseite, die zukünftig als Vorlage für weitere Webseiten genutzt werden kann).
  2. Von einen bestehenden Kunden in den nächsten 60 Tagen Einnahmen generieren (z. B. Erfüllen der Verkaufsquote für einen Bestandskunden).
  3. Von neuen Kunden Einnahmen generieren und dabei ein wiederholbares System schaffen (z. B. ein neues Produkt anbieten).
  4. Etwas für einen Kunden tun und dabei ein wiederholbares System schaffen, ohne dass daraus direkte Einnahmen resultieren (z. B. unternehmensinterne Einführung einer Projektmanagement-Software).
  5. Innerhalb der nächsten 60 Tage Einnahmen generieren (z. B. Erfüllen der Verkaufsquote für einen Interessenten/Neukunden).
  6. Etwas für einen Bestandskunden tun, das nicht direkt zu Einnahmen führt. (z. B. Anpassung eines bestehenden Vertrags auf Kundenwunsch).
  7. Wiederholbare Systeme schaffen (z. B. E-Mail-Vorlagen, FAQs).
  8. Relevante und vielleicht wichtige Aufgaben, die keine Einnahmen in den nächsten 60 Tagen generieren, keinem Bestandskunden nützen und die kein wiederholbares System schaffen.

In einer Tabelle sieht das dann so aus:
Priorisierung nach Mike Michalowicz





Mir gefällt diese Sicht auf die Priorisierung von Aufgaben im Unternehmen sehr gut. Was ich in der Sicht von Mike Michalowicz jedoch vermisse, ist eine Priorisierung für notwendige Aufgaben, die aber weder Gewinn, noch 'Kundenglück' oder wiederholbare Systeme schaffen, beispielsweise die Beantwortung von Anfragen des Finanzamts.

Auch das Risikomanagement kommt in der Prioritätenliste des Autors nicht vor, also Aufgaben unter dem Aspekt der Risikominimierung/Schadenbegrenzung zu priorisieren. Vielleicht ist es aber auch einfach meine falsche Erwartung, dass er alle Aspekte des unternehmerischen Alltags damit abdecken will. 

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