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Die Meinung der Anderen

Die meisten Menschen legen Wert darauf, dass ihre Mitmenschen gut von ihnen denken, dass sie 'gut dastehen'. Mit diesem Wunsch der Menschen haben sich auch die Stoiker beschäftigt.

Wie wir ja gesehen haben, ist für den Stoiker das wichtig, was er unter völliger Kontrolle hat. Was andere Menschen von ihm denken gehört definitiv nicht dazu, es ist vielmehr indifferent.

Ein Tier, das es gewohnt ist, in einem Sozialverband zu leben, hat es meist sehr schwer, wenn es ausgestoßen wird. Um das zu vermeiden, muss es sich den Regeln innerhalb seiner Gruppe fügen. Vielleicht ist dieses Verhalten auch uns Menschen genetisch einprogrammiert und deshalb nicht so leicht zu überwinden.

Um diese Abhängigkeit von der Meinung anderer zu überwinden, greifen die Stoiker wieder zu ihrem besten Instrument, dem Verstand.

Sie argumentieren, dass der Aufwand, dafür zu sorgen, dass andere von jemandem positiv denken, meist in keinem angemessenen Verhältnis zum Nutzen daraus steht. Anders formuliert: die Investition in die Pflege des eigenen Images ist keine gute Investition.

Ich denke, diesen Rat muss man differenziert betrachten. Es kann durchaus sinnvoll sein, gezielt Imagepflege zu betreiben, beispielsweise am Arbeitsplatz oder Personal Branding im Internet zu betreiben (für potentielle Arbeitgeber/Kunden). Es bringt aber sicherlich keine 'Rendite', fremde Menschen zu beeindrucken, indem man beispielsweise mit einem teuren Auto umherfährt, das man sich eigentlich nicht leisten kann. Hier sollte man also das Paretoprinzip anwenden und genau abwägen, wo die Meinung anderer über einen wichtig ist und wo nicht.

Ansonsten würde ich es mit dem alten Spruch halten: "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert".




#stoizismus

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