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Was ist Stoizismus?

In diesem Artikel möchte ich zum Einstieg erst mal einen ganz kurzen Überblick über den Stoizismus geben.

Dem Stoizismus liegt die Stoa zugrunde, ein philosophisches Lehrgebäude, das ungefähr um 300 v. Chr. in Griechenland begründet wurde.

Der Begriff Stoa (Στοά auf griechisch) steht für eine Säulenhalle auf dem Athener Marktplatz zur Zeit der alten Griechen, der Agora, und beschreibt schlicht den Ort, an dem sich die ersten Stoiker trafen. Der Stoizismus wurde also in aller Öffentlichkeit auf einem belebten Platz gelehrt. Als Begründer dieser philosophischen Richtung gilt Zenon von Kition.

Die Stoa enthält drei Komponenten, mit deren Hilfe sie die Welt erklärt:
  • Physik (inklusive Kosmologie)
  • Logik
  • Ethik

Wesentliche Aussage der Physik der Stoa ist, dass alles miteinander in Verbindung steht und die Ereignisse kausal (Ursache und Wirkung) geschehen.

Bei der Logik der Stoa geht es darum, anhand von belegbaren Kausitätsketten 'die Wahrheit' zu finden.

Die Ethik befasst sich damit, wie der Mensch durch konsequenten Einsatz seines Denkvermögens zur Weisheit gelangen kann, die als Verkörperung der glücklichen Existenz (griechisch: Eudaimonia) angesehen wird.

Grob gesagt ist in der Stoa das Ziel, dass der Mensch sich mit Hilfe seines Verstandes möglichst von negativen Gefühlen befreit, dabei aber weiterhin die positiven Gefühle zulässt. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist, das zu akzeptieren, was man nicht beeinflussen kann, aber dennoch aktiv das zu gestalten, was man beeinflussen kann.

Die Stoa hat ihre große Zeit grob von 300 v. Chr. bis 180 n. Chr. gehabt. Ihre Ursprünge nahm sie in der Welt der alten Griechen und wurde dann von den alten Römern weiterentwickelt. Der letzte 'große Stoiker' war wohl der römische Kaiser Mark Aurel. Man kann die Stoa in drei Phasen einteilen, die ältere, die mittlere und die jüngere.

Die frühe Stoa bezieht die Götter (Zeus, etc.) in ihr Weltbild ein. Der Mensch ist dabei von Zeus geschaffen und mit einem 'göttlichen Funken' versehen, der ihm den Gebrauch seines Verstandes erlaubt. In der späten 'römischen Phase' treten die Götter dann allerdings in den Hintergrund.


Das war ein sehr grober Überblick zum Stoizismus. Für mich ist besonders der Aspekt der 'glücklichen Existenz' (Eudaimonia) interessant, also die Frage, was ein 'gutes Leben' ausmacht und wie man es führen kann.



#stoizismus

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