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Sollte man einen Vorrat an Bargeld halten und falls ja, wie hoch sollte er sein?

Vor kurzem wollte ich Bargeld an einem Geldautomaten abheben und habe dabei festgestellt, dass meine ec-Karte zum Jahreswechsel abgelaufen war und ich keine neue Ersatzkarte erhalten hatte. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt kaum noch Bargeld übrig, musste aber am nächsten Tag einkaufen und tanken. Ein Anruf bei meiner Bank ergab, dass die Lieferung einer neuen Karte circa eine Woche dauern würde.

Dieses Erlebnis zeigte mir, wie blind ich mich auf meine 'Bargeld-Infrastruktur' (gültige ec-Karte, funktionierende Geldautomaten) verlasse. Mir wurde klar, dass ich diese Situation hätte verhindern können, wenn ich rechtzeitig vor Ablauf der ec-Karte geprüft hätte, ob ich Ersatz erhalten habe. Dieses Versäumnis vermeide ich nun künftig dadurch, dass ich mir einen Termin zur Prüfung eintrage, rechtzeitig bevor meine Karte abläuft.

Das andere Versäumnis war, dass ich zu wenig Bargeld für einen solchen 'Notfall' verfügbar halte. Bisher bestand meine Bargeldreserve aus 30 Euro in Form von 2-Euro-Münzen.  Diesen Münzbestand hatte ich aber nur mit dem Ziel angelegt, stets über genügend Münzen für Fahrkartenautomaten des ÖPNV zu verfügen. Die Automaten hier und in einigen anderen Städten akzeptieren zwar auch Geldkarten, aber manchmal steht diese Funktion nicht zur Verfügung. Daher nehme ich für Fahrkartenautomaten auch immer Münzen mit.

Doch zurück zur Bargeldreserve für Notfälle. Wie groß soll sie sein?

Die Bargeldreserve kann man recht leicht berechnen. Man multipliziert einfach den durchschnittlichen täglichen Bargeldbedarf mit der voraussichtlichen 'Durststrecke', die man überstehen muss.

Wenn ich beispielsweise 600 Euro im Monat benötige, sind das bei 30 Tagen im Monat 20 Euro täglich. Nehme ich nun noch an, dass die 'Durststrecke', beispielsweise für die Beschaffung einer neuen ec-Karte, 15 Tage beträgt, liegt meine Bargeldreserve bei 20 Euro * 15 = 300 Euro.

Auf diesen Betrag sollte man noch zur Sicherheit einen bestimmten Wert aufschlagen, beispielsweise 50%. Mit Sicherheitsaufschlag hieße das in diesem Beispiel, 450 Euro Bargeld als 'eiserne Reserve' vorrätig zu halten. Hier muss man nicht mit übertriebener Präzision rechnen (beispielsweise schwankende Reservebeträge für Monate mit 28, 29, 30, 31 Tagen), eine grobe Abschätzung reicht völlig aus.

Wie viele Tage man überbrücken will, ist natürlich eine subjektive Ermessensentscheidung. Wenn ich beispielsweise weiß, dass ich mir innerhalb von maximal drei Tagen ausreichend Geld bei einem Verwandten leihen kann, kann ich diese drei Tage statt der 15 Tage für die Wiederbeschaffung der ec-Karte zugrunde legen.

Ich habe mir jedenfalls eine entsprechende Notfallreserve angelegt.

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