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Die Anlageklasse Langlaufende verzinsliche Wertpapiere des Staates (Bonds)

Langlaufende verzinsliche Wertpapiere der öffentlichen Hand werden als Bonds bezeichnet.

Die öffentliche Hand, beispielsweise der Staat, ein Bundesland oder eine Gemeinde, nimmt hierbei ein verzinsliches Darlehen auf, das in Form eines Wertpapiers verbrieft ist. Der Emittent, also beispielsweise die Bundesrepublik Deutschland, erhält bei der Ausgabe der Bonds einen bestimmten Geldbetrag vom Käufer und gibt ihm dafür das Versprechen, den geliehenen Betrag (Nennwert) plus Zinsen zu definierten Zeitpunkten zurückzuzahlen. Anders gesagt nimmt der Staat also einen Kredit auf, er macht Schulden. Die Bonds können dabei über mehrere Jahrzehnte laufen.

Bonds werden nicht nur von der öffentlichen Hand, sondern auch von Unternehmen ausgegeben, doch für das Permanente Portfolio berücksichtigen wir nur die von der öffentlichen Hand ausgegebenen verzinslichen Wertpapiere.

Generell kann man zwischen verschiedenen Arten von Bonds unterscheiden. Zu den häufigen Arten gehört die Standardanleihe, die eine feste Verzinsung über die gesamte Laufzeit bieten, beispielsweise 3,5% pro Jahr auf den Nennwert. Eine weitere wichtige Form sind die Nullkuponanleihen (Zero Bonds), für die keine Zinsen gezahlt werden. Damit der Gläubiger eine Nullkuponanleihe kauft, wird sie ihm zu einem geringeren Preis als als dem Nennwert verkauft. Er kauft also beispielsweise eine Anleihe mit dem Nennwert von 1.000 Euro zum Preis von 920 Euro und erhält nach fünf Jahren vom Schuldner den Nennwert von 1.000 Euro zurückerstattet.

Bonds werden, genauso wie Aktien, an der Börse gehandelt, an den Rentenmärkten (Anleihemärkten). Der Börsenpreis für Bonds unterliegt, genau wie der Börsenkurs für Aktien, Schwankungen. Diese Schwankungen werden unter anderem durch aktuelle Zinssätze auf dem Markt sowie geänderte Bonitätsbewertungen der Schuldner ausgelöst.

Der Vorteil von Bonds besteht darin, dass die zu erwartenden Zinszahlungen und der Rückzahlungsbetrag und -zeitpunkt vorab bekannt und damit gut planbar sind. Dies gilt insbesondere für Bonds, die von 'sicheren' Schuldner-Staaten, wie beispielsweise der Bundesrepublik Deutschland, ausgegeben werden. Es gibt auch 'unsichere' Schuldner, bei denen ein höheres oder hohes Ausfallrisiko besteht. Ein Beispiel dafür aus der jüngeren Vergangenheit ist Argentinien. Wenn ein Schuldner sich entschließt, einseitig die Vereinbarungen über die Rückzahlung seiner Schulden zu ändern, z. B. nur einen Teil seiner Schulden zahlt oder die Zinsen senkt, nennt man das einen Haircut. Tendenziell muss ein 'unsicherer' Schuldner höhere Zinsen anbieten als ein 'sicherer'. Je höher das Risiko für den Gläubiger (den Käufer der Bonds), desto höher die Zinsen.

Im Permanenten Portfolio, das ja auf Risikobegrenzung ausgelegt ist, verwende ich verzinsliche Wertpapiere der Bundesrepublik Deutschland mit einer Restlaufzeit von circa 25 bis 30 Jahren. Deutschland hat sich einen hervorragenden Ruf als Schuldner aufgebaut, man kann also mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit annehmen, dass wir keine Ausfälle zu erwarten haben. Die Bonds im Permanenten Portfolio verbleiben dabe dabei nicht bis zur Fälligkeit im Depot, sondern werden schon vorher verkauft.

Die Anleihen des Staates schaffen einen stetigen Mittelzufluss in das Permanente Portfolio (in Form von Zinszahlungen) und dämpfen aufgrund ihres Verhaltens die Schwankungen auf dem Aktienmarkt etwas ab.





#permanentesportfolio

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