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Die Anlageklasse Aktien

Eine Aktie ist ein verbriefter Anteil an einem Unternehmen. Besitzen Sie zum Beispiel Aktien von IBM, sind Sie dadurch Miteigentümer dieses Weltkonzerns.

Je nach Art der Aktie haben Sie dann verschiedene Rechte, zum Beispiel auf einen Anteil am Gewinn des Unternehmens (Dividende) oder ein Stimmrecht auf Eigentümerversammlungen (Aktionärsversammlungen).

Früher besaßen die Aktionäre ihre Aktien in Form physischer Papiere, auf denen die Miteigentümerschaft an einem Unternehmen dokumentiert war. Heutzutage kann man sich zwar Aktien in Papierform über seine Depotbank ausliefern lassen, doch das ist eher unpraktisch für den Handel und wird wohl eher selten gemacht. Stattdessen hält die Depotbank die Aktien treuhänderisch. Nichtsdestotrotz sind Aktien Wertpapiere, also Urkunden, die Rechte verbriefen.

Üblicherweise können Aktien frei gehandelt (gekauft und verkauft) werden. Der Handel mit Aktien geschieht an speziellen Handelsplätzen, den Börsen. Früher einmal wurde der Handel mit Aktien von Menschen (Börsenmakler) an einem physischen Ort vorgenommen, dem Börsenparkett. Inzwischen wird jedoch ein Großteil des Handels mit Aktien elektronisch vorgenommen.

Für die einzelnen öffentlich gehandelten Aktien werden ständig Preise gebildet, zu denen diese gekauft und verkauft werden können (Geldkurs und Briefkurs). Der Preis einer Aktie hat übrigens nichts mit Ihrem Nennwert, dem auf dem Wertpapier aufgedruckten Kurs, zu tun.

Um eine Aktie eindeutig zu identifizieren, hat sie eine eindeutige Wertpapierkennummer (WKN). Das ist eine sechsstellige Buchstaben- und Ziffernkombination. Beispielsweise hat die Aktie der Deutschen Telekom die WKN 555750. Daneben gibt es noch jeweils eine international gültige International Securities Identification Number (ISIN), die zwölfstellig ist. Im Beispiel der Deutschen Telekom lautet sie DE0005557508. In den USA verwendet man für die Aktien auch noch Tickersymbole, die meist bis zu vier Buchstaben umfassen.  Die Deutsche Telekom wird dort beispielsweise unter dem Tickersymbol DTE geführt.

Aktien haben folgende Eigenschaften, die sie für die Kapitalanlage interessant machen:

  • Aktien können in ihrem Wert (=Aktienkurs) fallen oder steigen. Die 'Änderungsfreudigkeit' eines Aktienkurses nennt man Volatilität.
  • Wenn man eine Aktie zu einem bestimmten Zeitpunkt besitzt, erhält man gegebenenfalls einen Anteil des Firmengewinns (Dividende) ausgezahlt. Meist erfolgt die Ausschüttung am Tag nach der Hauptversammlung, bei der die Aktionäre (Eigentümer) die Gewinnausschüttung beschlossen haben (Ex-Tag). 

Die Idee hinter der Aktie ist, dass die Eigentümer ihre Finanzkraft bündeln und so dem Unternehmen das benötigte Kapital zur Verfügung stellen. Beispiele hierfür sind große Unternehmen des produzierenden Gewerbes, wie Automobilhersteller, aber auch andere Unternehmen, die hohe Investitionen in ihre Infrastruktur tätigen müssen, wie die privaten Eisenbahngesellschaften im 19. Jahrhundert in den USA.

Der Kurs von Aktien kann sehr starken Schwankungen unterliegen, die für die schon Gerüchte oder Zeitungsmeldungen ausreichen können. Man kann mit Aktien daher große Gewinne und Verluste erzielen.

Möchte man nicht in einzelne Aktien investieren, sondern seine Investition und damit sein Risiko über viele verschiedene Aktien, beispielsweise die 50 größten börsennotierten Unternehmen in Europa, verteilen, dann bedient sich sogenannter Aktienfonds, in denen die Fondsmanager das Geld der Investoren sammeln und auf ausgewählte Aktien verteilen. Die Fondsmanager können versuchen, besser als der Markt zu sein (aktiv gemanagte Fonds) oder einfach nur einen definierten Ausschnitt des Marktes (Börsenindex) abzubilden. Entscheidet man sich für die zweite Variante, sind die Verwaltungskosten der Aktienfonds meist deutlich niedriger als bei den aktiv gemanagten Fonds. An der Börse gehandelte Aktienfonds nennt man auch Exchange-Traded Funds (ETFs).

Untersuchungen zeigen übrigens, dass aktiv gemanagte Fonds im Durchschnitt keine besseren Ergebnisse erzielen als passive Fonds, obwohl deutlich höhere Kosten anfallen.

Die Wertentwicklung von Aktien ist sehr stark von Konjunkturzyklen abhängig. Meist gibt es eine Phase, in der sich Aktien gut entwickeln (BullenmarktHausse) und eine Phase, in der ihr Wert deutlich sinkt (BärenmarktBaisse). Der Bulle als Symbol für steigende Aktienkurse kommt übrigens daher, dass der Bulle mit seinen Hörnern nach oben stößt. Der Bär schlägt hingegen mit seiner Tatze nach unten.

In unserem Permanenten Portfolio wollen wir keine starken Schwankungen haben, denn das würde ja im Gegensatz zu den Anforderungen an das Permanente Portfolio stehen. Wir verwenden daher in der Anlageklasse Aktien statt einzelner Aktien passiv gemanagte Aktienfonds (ETFs), die einen Aktienkorb im Euroland nachbilden.

So, das war jetzt eine Menge an Informationen über Aktien. So kompliziert wird es aber in der Praxis nicht. Durch die Verwendung des passiv gemanagten Aktienfonds (ETF) wird der Umgang mit Aktien eigentlich ganz entspannt.




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