Geld ist der 'Rohstoff', aus dem ein Vermögen aufgebaut ist, deshalb möchte ich In den ersten Artikeln näher darauf eingehen.
Der Begriff Geld steht für ein allgemein anerkanntes Zahlungsmittel. Wir alle kennen die Münzen und Scheine, die wir Tag für Tag für das Bezahlen benutzen. Doch neben diesem Bargeld gibt es noch das sogenannte Buchgeld (Giralgeld), das einen Zahlungsanspruch gegenüber einer Bank darstellt. Beispiel hierfür ist das Geld, das sich unserem Girokonto befindet. Es ist nicht 'real' im Sinne von Scheinen und Münzen, doch wir können das Buchgeld real machen, wenn wir zu unserer Bank oder einem Geldautomaten gehen und unseren Anspruch auf Zahlung geltend machen. Wir tauschen das Giralgeld in Bargeld um.
Wir können das Buchgeld auf unseren Konten, das letztlich aus Einträgen in den IT-Systemen unserer Banken besteht, aber auch nutzen, um ohne Umweg über physische Zahlungsmittel, also in seiner "virtuellen" Form, Zahlungen zu tätigen.
Geld basiert auf Vertrauen. Der Materialwert unserer Geldscheine und Münzen ist eher gering und das Buchgeld ist physisch nicht greifbar. Sobald das Vertrauen der Menschen in das Geld erlischt, ist es praktisch nichts mehr wert. Dies kann beispielsweise dadurch passieren, dass ein Staat die Notenpresse anwirft, also 'zu viel' Geld druckt, beispielsweise, um Staatsschulden damit zu begleichen. Dadurch kommt viel Geld in den Wirtschaftskreislauf, dem aber die gleiche Menge an Gütern und Dienstleistungen gegenübersteht. Man bekommt also weniger Leistung für den Euro. Das nennt man eine Inflation. Auch in Deutschland hat es eine solche Inflation in verschärfter Form (Hyperinflation) schon gegeben, und zwar in den 1920er Jahren, als die Menschen buchstäblich mit Schubkarren voller Geldscheine einkaufen gegangen sind.
Was als Geld im Sinne eines allgemein anerkannten Zahlungsmittels gilt, wird üblicherweise von einem Staat festgelegt. Dies ist dann auch das gesetzliche Zahlungsmittel (Währung). In der Eurozone haben sich zur Zeit 19 europäische Nationalstaaten zusammengeschlossen und verwenden eine gemeinsame Währung, den Euro. Die einzelnen Nationalbanken der Staaten haben dazu einen Teil ihrer Kompetenzen an die Europäische Zentralbank (EZB) abgegeben, die ihren Sitz in Frankfurt hat.
Neben dem gesetzlichen Zahlungsmittel bilden sich manchmal auch 'Parallelwährungen' heraus, beispielsweise aktuell die virtuelle Währung Bitcoin.
Geld bietet neben seiner Funktion als Zahlungsmittel auch die Möglichkeit der 'Aufbewahrung' von 'Wert' und erlaubt es darüber hinaus, den 'Wert' von etwas zu benennen (Wertmesser-Funktion) und so vergleichbar zu machen.
Das Geld, wie wir es heute kennen, ist erst im Laufe der Zeit entstanden. Zu Beginn wurde noch Naturalhandel betrieben, also beispielsweise direkt Nutztiere gegen Werkzeuge, Wein oder Edelmetalle getauscht. Bevorzugt wurden Tauschgüter verwendet, die begehrt und in Ihrer Menge begrenzt waren. Außerdem sollten Sie nicht leicht verderblich sein.
Der Nachteil dieser Tauschwirtschaft war, dass es recht umständlich war, miteinander Handel zu treiben. Teilweise waren die Tauschmittel sperrig, schlecht in kleinere Einheiten unterteilbar (z. B. bei Nutztieren) und man musste natürlich einen Tauschpartner finden, der bereit war, genau das abzunehmen, was man zum Tausch gerade anzubieten hatte und auch das hatte, was man selber gerade wollte. Vermutlich mussten hier oft 'Über-Kreuz-Geschäfte' getätigt werden.
Im Mittelalter kamen in Europa allmählich Geldmünzen aus Edelmetall in Gebrauch, deren Wert sich nach ihrem Gewicht bemaß und die auch in wertmäßig kleinen Einheiten hergestellt werden konnten. Schließlich wurden auch Banknoten in Europa eingeführt, die - wie das Buchgeld heute - einen Anspruch auf Herausgabe von Geldmünzen durch einen Bankier darstellten. Die Banknoten konnten relativ leicht den Eigentümer wechseln, waren also leicht übertragbar und stellten eine erste Form dessen dar, was wir heute als Inhaberpapiere bezeichnen. Die Chinesen waren mit der Einführung von Banknoten übrigens deutlich schneller als wir Europäer.
Das staatliche Monopol auf die Ausgabe von Banknoten und Geldmünzen ließ übrigens noch lange auf sich warten und stellt eine wichtige Aufgabe der Zentralbanken dar, die aber erst ab dem 17. Jahrhundert entstanden.
Über einige Jahrhunderte hinweg musste der Wert von Banknoten durch Münzen und später durch Gold gedeckt sein (Golddeckung). Während dieser Zeit konnte der Inhaber einer Banknote von der Zentralbank verlangen, im Tausch für die Banknote eine bestimmte Menge Gold ausgehändigt zu bekommen. Dadurch, dass die Währungen der verschiedenen Länder durch Gold gedeckt war, konnte auch relativ leicht eine länderübergreifende Umrechnung von Währungen und damit länderübergreifender Handel erfolgen.
In den letzten Jahrzehnten ist die Bedeutung des Bargelds jedoch zurückgegangen und das Buchgeld, also Zahlungsansprüche gegenüber einer Bank, wurden im Alltag immer wichtiger. Buchgeld hat den großen Vorzug, relativ einfach über große Distanzen und ohne direkten Kontakt zwischen den beteiligten Personen transferiert werden zu können, was beispielsweise den Versandhandel erst möglich macht.
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