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Buchrezension: Mastermind: How to Think Like Sherlock Holmes von Maria Konnikova

Das Buch Mastermind: How to Think Like Sherlock Holmes von Maria Konnikova beschäftigt sich damit, wie der fiktionale Detektiv Sherlock Holmes denkt, um seine Fälle zu lösen. Sie stellt seinem Vorgehen immer wieder ausführlich aktuelle psychologische Forschung gegenüber und arbeitet so die dahinter stehenden Konzepte heraus.

Sie unterteilt die von Sherlock Holmes angewandten Techniken in vier Teile:

  • Hintergrundwissen aufbauen
  • Beobachtung
  • Vorstellung
  • Deduktion
Holmes pflegt ein ausführliches Hintergrundwissen, das er stetig ausbaut. Neudeutsch würde man wohl von einer Knowledge Base sprechen.

Die Beobachtung erfolgt sorgfältig, aufmerksam, und ohne Schlüsse zu ziehen. Wesentlich ist hier, dass Holmes bewusst entscheidet, welche Wahrnehmungen er in sein Bewusstsein "durch lässt", und welche nicht. Er öffnet gewissermassen die Tore seiner Aufmerksamkeit für jedes Detail am Tatort und für die relevanten Personen, um möglichst alle zum Lösen des Falles nötigen Fakten "einzusammeln" und schließt sie danach wieder. In der Phase der Beobachtung verzichtet er bewusst auf eine Bewertung.

Im nächsten Schritt entwirft auf Basis seines Hintergrundwissens und seiner Beobachtung verschiedene Szenarien, die das vorliegende Verbrechen erklären könnten, und verwirft diejenigen, die einer Überprüfung nicht standhalten, solange, bis nur noch ein Szenario übrig bleibt. Dieses muss dann, und sei es auch noch so unwahrscheinlich, die Lösung des Falls sein.

Das Buch von Maria Konnikova hat mir einen neuen Blick auf die Detektivgeschichten und vor allem auf deren Autor Sir Arthur Conan Doyle eröffnet. Aufmerksame zeitgenössische Leser seiner Bücher konnten daraus schon eine Menge für die Verbesserung ihre eigenen Denkprozesse lernen.


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