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Interessante Anwendung der Theory of Constraints: To-Do-Listen mit Zeitpuffer

Im Theory of Constraints Handbook* wurde von James F. Cox III eine interessante Anwendung von Puffern vorgestellt: die tägliche To-Do-Liste (Arbeitsliste).

Die Grundidee hier ist, den Engpass, in diesem Fall man selbst, maximal auszunutzen und stets einen "Arbeitsvorrat" verfügbar zu haben, ganz so wie bei einem Engpass in der Produktion.

Für jeden Tag wird ein Zeitplan erstellt. Man hält dabei ein bestimmtes Volumen (gemessen in Zeit) "Reserve-Arbeit" bereit, die man beginnen kann, falls die eigentlich geplante Aufgaben "ausfallen", vorzugsweise die nächst-wichtigsten Aufgaben. Der Zeitplan umfasst also Arbeit in einem Volumen, das deutlich größer ist, als das, was man vermutlich bewältigen wird.

Die benötigten Ressourcen für die Ausführung der Arbeiten im Plan müssen natürlich verfügbar sein, denn sonst kann man die Aktivitäten auf der Liste nicht erledigen (Complete Kit/Full Kit-Konzept). Für alle Aufgaben führt man eine Zeitplanung durch, auch für die ohne festen Termin. Der Arbeitsplan (=Puffer) sollte in drei, zeitlich gleich große Bereiche (rot: wichtige Aufgaben, die innerhalb der nächsten paar Stunden erledigt sein sollten, gelb: Aufgaben mit Priorität, die später erledigt werden können, grün: unwichtigere Aufgaben, die später erledigt werden können) unterteilt sein. Zuerst werden rote, dann gelbe, dann grüne Aufgaben erledigt. Dadurch wird gewährleistet, dass man immer die wichtigsten erledigbaren Aufgaben für den Tag zuerst bearbeitet.

Die Arbeitsliste kann natürlich auch nicht-berufliche Aktivitäten enthalten.

Beispiel für einen Arbeitsplan:



1 heute beim Italiener gegenüber
2 Messprotokolle von letzter Woche mitnehmen!
3 Sportzeug in den Kofferraum legen!



Falls Aufgaben nicht wie geplant erledigt werden, sollte man Ursachenforschung betreiben und das zugrunde liegende Problem beheben. Unerledigte Aufgaben sollten auf den nächsten Tag verschoben werden.


Die Idee der täglichen Arbeitsliste und von first things first ist nicht neu, interessant ist hier die Ergänzung um die Idee der maximalen Ausnutzung des Engpasses.

Natürlich soll dies nicht dazu verleiten, sich selbst zu überlasten (Muri), sondern einen kontinuierlichen Flow der Arbeit herstellen.




#toc #selbstorganisation

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