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Buchrezension: Master Your Workday Now von Michael Linenberger

Das Buch Master Your Workday Now von Michael Linenberger stellt das gleichnamige Aufgaben- und Zeitmanagement-System des Autors vor. Das Buch ist in drei Teile gegliedert.


Teil 1: Control Layer

Der Teil Control Layer behandelt das Thema, erst einmal die alltägliche Arbeit in den Griff zu bekommen. Er basiert darauf, die Aufgaben erst einmal nach Dringlichkeit/Zeithorizont in Listen zu sortieren und teilt die Zeit in verschiedene Bereiche ein.

Die Dringlichkeit “heute zu erledigen” (Critical Now) beinhaltet alle Aufgaben, die unbedingt heute zu erledigen sind. Sein Kriterium dafür: ich gehe erst nach Hause, wenn ich diese Aufgaben erledigt habe.
Die nächste Stufe sind Aufgaben, die in den nächsten ein bis zwei Wochen durchzuführen sind, die man aber durchaus schon beginnen kann, wenn die Critical-Now-Aufgaben des Tages abgearbeitet sind: Opportunity Now.

Aufgaben, die erst nach ein bis zwei Wochen fällig werden, werden in die Dringlichkeitsklasse Over-the-Horizon eingeordnet.

Er visualisiert die Zonen mit einem Fließband, bei dem wir an der Position heute stehen und die Arbeit auf uns zugerollt kommt. Das, was wir gerade bearbeiten, ist dann der Critical-Now-Bereich, dann folgt der Opportunity Now-Bereich, und in einiger Entfernung der Over-the-Horizon-Bereich.

Der Autor argumentiert, dass eine Priorisierung nach Wichtigkeit de facto heute nicht mehr möglich sei, weil dann zu viele Aufgaben als wichtig markiert würden, und damit keine wirkliche Rangfolge mehr entstünde. Dadurch, dass die Critical Now-Liste sehr wenige Einträge haben sollte oder gar leer ist, besteht dich Chance, in der nächsten Zeitstufe, der Opportunity Now-Zone, dennoch erst die wichtigen Aufgaben abzuarbeiten, denn die ganz dringenden hat man ja bereits erledigt.

Linenberger beschreibt, wie sich sein System in Microsoft Outlook mit der eingebauten Aufgaben-Funktionalität abbilden lässt (für Anwender, deren Arbeit hauptsächlich über den Posteingang dieses E-Mail-Programms herein kommt) und stellt für diejenigen, die nicht unbedingt Outlook nutzen möchten, eine Implementierung über den Web-Service Toodledo vor.

Des bisher beschriebenen Teil des Buches gibt es als kostenlosen Download bei Michael Linenberger in Form des Buches The One Minute To-Do List (E-Mail-Registrierung erforderlich).

Teil 2: Create Layer

Dieser Teil widmet sich dem Formulieren und Erreichen von Arbeitsergebnissen, üblicherweise durch das Setzen und Verwalten von Zielen. Im Gegensatz zum eher reaktiven Verhalten auf der Control Layer werden hier proaktiv Ziele formuliert und umgesetzt.

Die Ziele werden dabei in Form von zwei Komponenten gesetzt. Die eine ist ein Vision Goal und meint eine sensorische, meist bildliche, Vorstellung davon, wie es ist, wenn das Ziel erreicht wurde, möglichst noch ergänzt um eine emotionale Komponente (z. B. “Ich stehe in meinem Garten und genieße die prächtigen Farben und den Duft meiner Blumenbeete, die ich neu angelegt habe”).

Die zweite Komponente ist das Target Goal, das Ziel im eigentlichen Sinne, dass oft den SMART-Kriterien genügt. Linenberger betont, dass erst beide Komponenten zusammen ein gutes Ziel ausmachen. Weiterhin empfiehlt er, die gerade zur Bearbeitung anstehenden Ziele zu aktivieren, gewissermaßen sein Unterbewusstsein auf diese Ziele “anzusetzen”, so dass das Unterbewusstsein “im Hintergrund” ebenfalls daran arbeitet.

Teil 3: Connect Layer

Dieser abschließende Teil widmet sich der Frage, ob und wie die Arbeit mit den persönlichen Werten in Einklang gebracht werden können. Er argumentiert, dass man am besten und leichtesten arbeitet, wenn man das, was man macht, aus Überzeugung macht.

Linenberger empfiehlt, in seinem bisherigen Leben nach einem “roten Faden”, das “zu dem man geboren ist”, zu suchen. Diese “persönliche Mission” kann sich in verschiedensten Ausprägungen manifestieren, zum Beispiel kann man die Mission “Ich möchte anderen Menschen helfen” sowohl als Arzt (körperliche Beschwerden lindern oder heilen) als auch als Sanitär-Installateur (den Menschen fließendes Wasser und eine warme Wohnung im Winter ermöglichen) ausleben.


Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es gab mir neue Anregungen und viele Quellenverweise, die mir bei Bedarf eine weitere Beschäftigung mit bestimmten behandelten Aspekten, beispielsweise dem Flow, ermöglichen.

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