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SMED im IT-Betrieb

SMED ist eine Methode aus der Lean Production und ist die Abkürzung für Single Minute Exchange of Die (Werkzeugwechsel an Maschinen in der Produktion innerhalb von einer Minute).

Ziel von SMED ist, die Umrüstzeiten von Maschinen für verschiedene Produkte zu minimieren. Je kürzer die Umrüstzeiten sind, desto schneller kann die Maschine zwischen verschiedenen Produkten wechseln, wodurch kleinere Losgrössen wirtschaftlicher werden. Dies kommt dem Ziel des Single-Piece-Flow entgegen.

Um die Umrüstzeiten zu verringern, geht man folgendermaßen vor:
  • Die Umrüsttätigkeiten, die auch bei laufender Maschine durchgeführt werden können (externe), werden von denen, die nur bei stillstehender Maschine durchgeführt werden können (interne), separiert.
  • Interne werden möglichst in externe Umrüsttätigkeiten umgewandelt
  • Umrüsttätigkeiten werden vereinfacht, standardisiert, automatisiert, parallelisiert und im besten Fall eliminiert
Ein Beispiel für eine externe Tätigkeit ist die Bereitstellung des benötigten Werkzeugs für die Umrüstung, die parallel zur laufenden Maschine erfolgen kann. Ein Beispiel für eine interne Tätigkeit der Wechsel einer Komponente der Maschine.

Die Idee des SMED lässt sich auch im IT-Betrieb anwenden. Im grösseren Maße wird diese Idee schon seit langer Zeit mit “kalten”, “warmen” und “heißen” Rechenzentren in unterschiedlicher Intensität praktiziert.

Auch beim Austausch von PCs oder Peripheriegeräten lässt sich diese Methode umsetzen und wird auch üblicherweise in Teilen praktiziert. So werden PCs vorab mit Software versorgt, bevor sie am Arbeitsplatz aufgebaut werden. Auch auf Software lässt sich die Methode anwenden, z. B. bei der Migration von Datenbeständen zwischen Alt- und Neusystemen.


Einige Beispiele für externe “Umrüsttätigkeiten” im Desktop-Umfeld sind:
  • Bestückung von Druckern mit Tinte bzw. Toner und Fotoleitertrommel vor dem Aufbau
  • Funktionstest von Druckern vor dem Aufbau (z. B. Testseite bei einem Drucker vor dem Aufbau drucken und prüfen)
  • Konfiguration von Druckern vor dem Aufbau (Netzwerk-Einstellungen, Emulation, Schriftgrösse, Schriftart, etc.)
  • Funktionstests von PCs vor dem Aufbau (Netzwerkverbindung, Domänen-Anmeldung, Funktion gewisser Anwendungen)
  • Konfiguration von Faxgeräten vor dem Aufbau (Sendekennung, eigene Faxnummer, Wahlverfahren, etc.)
Um SMED im IT-Betrieb anzuwenden, empfiehlt sich folgendes Vorgehen:
  • IT-Tätigkeit(en) identifizieren, bei denen SMED lohnenswert erscheint
  • eine Prozessbeschreibung für den Ist-Ablauf erstellen, falls nicht vorhanden
  • den Prozess gemäß der oben genannten Schritte verbessern
  • eine Prozessbeschreibung für den Soll-Ablauf erstellen
  • den Soll-Ablauf testen und gegebenenfalls weitere PDCA-Zyklen durchlaufen
  • Soll-Ablauf zur neuen Standard Operating Procedure machen

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