Direkt zum Hauptbereich

Buchrezension: Toyota Kata: Managing People for Improvement, Adaptiveness and Superior Results von Mike Rother

Das Buch Toyota Kata: Managing People for Improvement, Adaptiveness and Superior Results von Mike Rother beleuchtet das Toyota Production System bzw. Kaizen noch mal aus einer anderen Perspektive als das Buch Das Toyota-Produktionssystem von Taiichi Ohno.


Es geht hier weniger um die Werkzeuge, sondern um die Systematik, wie man prinzipiell an die kontinuierliche Verbesserung heran geht und wie diese gelehrt wird.

Mike Rother beschreibt das Improvement Kata und das Coaching Kata. Der Begriff Kata meint, so habe ich ihn verstanden, eine oder mehrere immer wiederkehrende Übungen, die dem Lernenden helfen, eine neue Gewohnheit oder “Art des Tuns” zu entwickeln, beispielsweise wiederkehrende Bewegungsabläufe in Kampfsportarten.
Der Begriff Improvement Kata meint die “Routine”, nach der man Verbesserungen herbei führt, die Coaching Kata das Vorgehen bei der Weitergabe des Improvement Kata.

Sehr anschaulich beschreibt der Autor, dass man bei Toyota für die Herbeiführung von Verbesserungen (Improvement Kata) folgende Routine (fünf Fragen) durchläuft:
  • Was ist der Zielzustand?
  • Was ist der Istzustand?
  • Welche Probleme verhindern, dass wir jetzt den Zielzustand erreichen? Um welches davon will ich mich jetzt kümmern?
  • Was ist mein nächster Schritt (Start des nächsten PDCA-Zyklus)?
  • Wann können wir (vor Ort) sehen, was wir von diesem Schritt gelernt haben?
Mike Rother betont in seinem Buch, dass man bei der Auswahl des Problems, das man lösen will, nicht zwingend das schwerwiegendste auswählen muss, sondern einfach eines wählen kann, das “schwerwiegend genug” ist.

Eine weitere wichtige Botschaft ist, dass man bei einer Improvement Kata jeweils nur den nächsten Schritt festlegt. Nachdem man diesen Schritt getan hat, ist “die Sicht nach vorne” etwas besser, und so wird der nächste Schritt eher einer in die richtige Richtung.

Bei der Coaching Kata geht es, grob zusammengefasst, darum, dass der Lehrende selbst auch Lernender war/ist, also die Improvement Kata beherrscht, und die Improvement Kata selbst wiederum auf das Lehren anwendet, also gewissermaßen rekursiv.


Mir hat das Buch noch mal wichtige, neue Impulse gegeben und ich fand es sehr lesenswert. Der Autor hat eine Webseite, auf der er die beiden Katas gut beschreibt.

Kommentare