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FreeBSD-Server als Time Machine-Backupmedium für Mac OS X konfigurieren

Ich habe meinen FreeBSD-Server so konfiguriert, dass er als Backup-Medium für dieTime Machine von Mac OS X-Clients dienen kann. Im Wesentlichen habe ich mich an dieser Anleitung orientiert.

Auf meinem Server läuft die Version 8.0-STABLE, über Sixxs gibt es einen IPv6-Tunnel in’s Internet.

Vorbereitung des Servers

Der erste Schritt war, die Ports net/netatalk und net/howl zu installieren. Netatalk stellt die Appletalk-Protokolle zur Verfügung, und Howl implementiert den Zeroconf-Standard.

Damit die Dienste beim Booten automatisch gestartet werden, muss die /etc/rc.conf entsprechend angepasst werden:
netatalk_enable="YES"
cnid_metad_enable="YES"
afpd_enable="YES"
mdnsresponder_enable="YES"
mdnsresponder_flags="-f /usr/local/etc/mDNSResponder.conf"

Die Datei /usr/local/etc/mDNSResponder.conf sieht bei mir so aus:

"TMBackup" _afpovertcp._tcp local. 548


Die Zeichenkette am Anfang ist der Name, unter dem die Freigabe im Mac OS X Finder erscheint. Dieser Name ist frei wählbar und kann vom DNS-Namen und SMB-Namen des Servers abweichen. Ich hatte in der Tat Probleme, als ich hier den gleichen Namen verwendet habe und veränderte ihn daher absichtlich.

Nach der Installation der Ports und dem Anpassen der Konfigurationsdateien kann man einen ersten Test machen und den mDNSResponder starten:
/usr/local/etc/rc.d/mdnsresponder start
Starting mdnsresponder

Die neue Freigabe (hier: TMBackup) sollte dann nach kurzer Zeit im Finder unter Freigaben erscheinen.

Wenn das funktioniert, kann man Netatalk konfigurieren (die Datei /usr/local/etc/afpd.conf):
"TMBackup" -tcp -noddp -uamlist uams_dhx2.so -ipaddr 192.168.2.100


Hier wird ebenfalls wieder der für den mDNSResponder vergebene Freigabename verwendet. Die IP-Adresse kann man eventuell weglassen, was aber unter gewissen Umständen zu Problemen führen soll. Ich habe sie daher mit inkludiert.

Auf dem Server habe ich nun eine eigene Kennung tm für das Login der Time Machine-Clients angelegt sowie ein Verzeichnis für die Sicherungen (/usr/home/backup/TimeMachine). Für das Sicherungsverzeichnis sollten dann die Eigentumsrechte entsprechend gesetzt werden:
chmod tm:tm /usr/home/backup/TimeMachine


Jetzt muss noch das Sicherungsvolume für Netatalk entsprechend konfiguriert werden (Datei /usr/local/etc/AppleVolumes.default):
/usr/home/backup/TimeMachine "TimeMachine" volsizelimit:250000 options:tm

Der erste Eintrag ist der lokale Pfad auf dem Server zum Backup-Verzeichnis, dann folgt der Name, unter dem das Server-Verzeichnis als Netatalk-Freigabe im Finder zu sehen ist, eine Quota-Angabe für die Speicherkapazität in kB, also hier 250GB, und die Aktivierung dieses Shares für die Time-Machine (options:tm). Die Reihenfolge der Parameter volsizelimit und options scheint relevant zu sein, denn wenn ich options:tmnicht am Ende stehen habe, lässt sich das Share nicht für Time Machine-Backups verwenden, sehr wohl aber als “normales” Share.

Nachdem nun alle serverseitigen Konfigurationsarbeiten abgeschlossen sind, kann der Netatalk-Daemon auf dem Server gestartet werden:
/usr/local/etc/rc.d/netatalk start

Einrichtung auf den Mac OS X-Clients

Im Finder muss nun die Freigabe TMBackup verbunden werden. Bei der Passwortabfrage verwendet man die dafür eingerichtete Kennung (tm mit dem zugehörigen Passwort). Diese Informationen sollte man im Schlüsselbund hinterlegen, damit der Mac das Time Machine-Share immer automatisch einbinden kann und die Backups nicht deshalb unterbleiben, weil versäumt wurde, die Freigabe manuell zu verbinden.
Nachdem die Freigabe erfolgreich gemountet wurde, sollte der Ordner TimeMachine im Finder angezeigt werden und sich öffnen lassen. Es empfiehlt sich, testhalber einen Unterordner innerhalb von TimeMachine anzulegen, um sicher zu gehen, dass dieser vom Mac aus beschreibbar ist. Wenn das erfolgreich war, kann man den Testordner wieder löschen.

Bei gemounteter Freigabe wechselt man nun in die Systemeinstellungen und klickt dort Time Machine an. Über den Button Volume auswählen wählt man dann das Volume TimeMachine aus und bestätigt (Für Backup verwenden). Die Anmeldedaten für das Volume sollten, wenn hier eine entsprechende Rückfrage kommt, wieder im Schlüsselbund gespeichert werden, siehe oben. Für eine automatisierte Sicherung sollte nun der Time Machine-Schalter noch auf Ein gesetzt werden. Ich habe auch die Option Time Machine-Status in der Menüleiste anzeigen aktiviert, so dass ich dort sehen kann, ob die Time Machine gerade sichert und auch über die Menüleiste bei Bedarf eine Sicherung manuell auslösen kann. Bei Bedarf kann über den Button Optionen noch festgelegt werden, welche Verzeichnisse nicht gesichert werden sollen, z. B. temporäre Download-Verzeichnisse.

Die Konfiguration des Mac OS X-Clients ist nun abgeschlossen, und die Datensicherung kann bei Bedarf über das Time Machine-Icon in der Menüleiste manuell gestartet werden (Backup jetzt erstellen).

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